Präeklampsiescreening

Durch unsere Tätigkeit in einem anerkannten Zentrum wissen wir, dass sich leider nicht alle Schwangerschaften komplikationslos entwickeln. Daher gehört schon ab SSW 11+0 das Screening auf sogenannte Präeklampsie zu einem festen Bestandteil unserer Ersttrimesteruntersuchung. Dabei kombinieren wir mütterliche Parameter mit einer Doppleruntersuchung der Placenta und zwei Hormonwerten aus dem mütterlichen Blut (PAPP-A und PlGF). So gelingt uns eine treffende Vorhersage auf diese Komplikation in über 93%. Dieses hat deshalb eine große Bedeutung, weil wir erkannte Risikopatientinnen besonders überwachen und therapieren können, so dass die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen deutlich sinkt (60-90%). Diese Untersuchung ist nur bis SSW 14+0 möglich.

Ab SSW 20+0 gibt es eine weitere gute Möglichkeit der Labordiagnostik. Man kann das sFlt-1 („Präeklampsiegift“) und das PlGF (Marker für Gefäßreifung) aus dem mütterlichen Blut bestimmen und die Werte ins Verhältnis setzen. So kann man die Plazentafunktion wesentlich besser beurteilen. Dieses sollte man tun bei Verdacht auf Präeklampsie oder bei Risikofaktoren wie Zustand nach Präeklampsie in einer vorhergehenden Schwangerschaft, hohem Blutdruck, Diabetes mellitus oder Nierenerkrankung. Außerdem ist der Quotient (sFlt-1 = Antiangiogenese / PlGF = Angiogenese) hilfreich zur Einschätzung erhöhter Gefäßwiderstände in den Zuflüssen zur Plazenta (uteroplazentarer Doppler).